Training sozialer Kompetenzen für aggressive sowie ängstliche Grundschüler
In Gruppen von Kindern kommt es immer wieder zu Streitigkeiten und Problemen. Oft gelingt es den Beteiligten, die Konflikte eigenständig zu klären. Oder Streitschlichter, Eltern, Erzieherinnen und Lehrkräfte können hilfreich eingreifen. Problematischer ist es, wenn sich die Auseinandersetzungen häufen und Kinder regelmäßig Schwierigkeiten im Umgang mit sozialen Situationen haben. Dann bietet das soziale Kompetenztraining einen guten Rahmen, Fertigkeiten im Umgang miteinander zu entwickeln und einzuüben. Dies betrifft zum einen Kinder, die aufgrund ihrer Stärke, Aggressivität oder unsicheren Wahrnehmung Schwierigkeiten im Kontakt mit anderen haben. Zum anderen sind Kinder betroffen, die schüchterner, ängstlicher oder vorsichtiger reagieren und daher schwierige Situationen eher vermeiden.
Zentrale Inhalte im Training sozialer Fertigkeiten sind:
- Wahrnehmen eigener Gefühle ("Wie geht es mir?")
- Beobachten und Einschätzen der Gefühle anderer ("Wie geht es Dir?")
- Kontakte knüpfen und Beziehungen eingehen ("Wie gehe ich auf andere zu?")
- Verschiedene Handlungsmöglichkeiten finden ("Wer oder was kann mir helfen?")
- Schwierige Situationen meistern ("Was mache ich wenn,….?")
In Vorgesprächen erarbeiten wir mit Eltern und Kindern problematische Situationen und überlegen individuelle Ziele für das Gruppentraining. Zusammen mit zwei Therapeutinnen werden dann in einer Gruppe von fünf bis sechs Kindern diese Erfahrungen eingebracht. Schließlich werden Ideen gesammelt und Lösungsmöglichkeiten zu sozialen Situationen überlegt. Natürlich gibt es auch Zeit zum Spielen und Toben.
Die Gruppe findet wöchentlich über einen Zeitraum von etwa 15 Terminen statt. Nach der Kindergruppe treffen sich die Eltern regelmäßig mit der Therapeutin, um die Inhalte zu besprechen und um zu überlegen, wie die Kinder zu Hause in den wichtigen Bereichen weiter unterstützt werden können. Mit Kindertagesstätten und Schulen besprechen wir - bei Einverständnis der Eltern - deren Beobachtungen,
- die Entwicklung im Lauf der Gruppenzeit und
- ·verschiedene Unterstützungsmöglichkeiten.
Das Gruppentraining wird regelmäßig durch Befragungen aller Beteiligten zu den Ergebnissen und Wirkfaktoren überprüft.